Landgasthof  Zur Schlackenmühle

seit Juni 2017 neu eröffnet

Über uns


 "Schlackenmühle"

Geschichte & Herkunft nach vorliegenden Unterlagen


Sehr geehrter Gast,

wir werden oftmals gefragt, woher der Name "Schlackenmühle" eigentlich stammt.

Hier die Antwort:

Die "Schlackenmühle" in seiner damaligen, im Jahre 1619 von Prinzessin von Anhalt als Lehn übergebenen Funktion, diente in ihrer Anfangszeit dazu, dass hier in der Region gewonnene Kupferschiefer der Verhüttung zuzuführen.

Von dem Schmelzen im Schachtofen war der Schiefer zur Entfernung der organischen Kohlenstoffverbinden zu brennen. Dies geschah in großen 50 Tonnen bis 200 Tonnen Schiefer umfassenden Haufen im Freien. Ein Haufen brannte je nach Witterungsbedingungen 2 bis 4 Monate.

Die Haufen mussten nach diesem Prozess verkleinert werden.

Ein mittels Wasserkraft getriebener Hammer, hier unten im Keller (unter dem Gastraum) verrichtete diese Arbeit. Angetrieben wurde der Hammer von einem oberschächtigen Mühlrad mit 4,56m Durchmesser. Das Wasser hierfür lieferte die Eine. Welches durch einem speziell dafür gebauten Mühlgraben zugeleitet wurde. Im Innenhof und hinter der Gaststätte sind die Reste des Mühlgraben noch zu erkennen.

Der Bergbau im Mansfeldischen kam im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) fast zum Erliegen. Erst neue Schmelztechnologien machten ihn wieder rentabel. Man war in der Lage, bis zum Ende des 16. Jahrhundert, dass nicht verwendbare Kupferschiefer zu schmelzen und ebenfalls die mit Kupfer angereicherte Schlacke zu nutzen. Dazu wurden die Bergbau- und Schlackenhalden -Nachgeklaubt- . Dies Material wurde hier ebenfalls zerkleinert und der Verhüttung zugeführt.

Nach dem der Bergbau keine profitablen Erträge mehr brachte, die Wasserkraft aber weiter genutzt werden konnte, diente die "Schlackenmühle" als Sägewerk. Um 1900 wurde die Wasserkraft durch eine Dampfmaschine ersetzt, welche Mitte der 20-ziger Jahre durch einen Elektromotor abgelöst wurde. Das Sägewerk wurde bis Ende der vierziger Jahre des vorigen Jahrhundert betrieben.

Die hier nun auf dem Gelände, zum Teil nach tagelanger Suche, gefundenen Reste des Wasserrades, Transmissionsteile der Kraftübertragung und Mühlsteine sollen demnächst im Innenhof platziert werden, ebenso wird mit vorliegenden Unterlagen versucht, eine Chronik zu erstellen.

Das Wasserrad selbst, besser gesagt die Mühlwelle und Stahlhalterungen der Schaufel, wurde vor diesem Restaurant in etwa 4 Meter Tiefe bei Grabungsarbeiten entdeckt. Dabei zu Tage getreten ein riesiger Keller, ebenso der Mühlgraben selbst, dessen Verlauf von dort über die Straße zum gegenüberliegende Grundstück zurück in die "Eine" ging.

Blick in den Hof